Die homöopathische Behandlung                               

                                - was sie über den Ablauf wissen sollten!

Als homöopathischer Therapeut muss ich mir ein möglichst detailliertes Bild der Art der Erkrankung ihres Tieres machen können. Dieses erfordert in der Regel mehr Zeit, als sie es bei einem Tierarztbesuch gewohnt sind.                            Deshalb ist eine vorherige telefonische Terminvereinbarung unbedingt nötig. 

Akute Erkrankungen wie z.B. Verletzungen sind weit weniger zeitintensiv zu behandeln.

Bei chronisch erkrankten Tieren sollten wir einen Termin wählen, an dem sie sich entspannt ein bis zwei Stunden Zeit nehmen können.

Sollten bereits Voruntersuchungen (Blutbild, Röntgenbild) stattgefunden haben, halten sie bitte verfügbare Unterlagen bereit und auch den Impfpass ihres Tieres.

Die chronische Anamnese

Als erstes werde ich mit ihnen über ihr Tier sprechen und ihnen viele Fragen stellen: Welche Beschwerden hat ihr Tier, wann ist sie ihnen zum ersten Mal aufgefallen, wie wird ihr Tier dadurch beeinträchtigt, wann ist es besonders schlimm, welche Veränderungen sind ihnen an ihrem Tier noch aufgefallen und vieles mehr.

Je genauer ihre Angaben sind, desto besser lässt sich das passende Arzneimittel finden. Viele Menschen befürchten nicht genug Wesentliches über die Erkrankung ihres Haustieres zu wissen oder ein schlechter Beobachter zu sein - aber keine Angst, ich leite sie durch meine Fragestellung durch die Erstanamnese und sie werden sich vielleicht wundern, wie viel sie über die Art der Krankheit ihres Tieres sagen können.

Danach folgt eine körperliche Untersuchung, ich halte sie für unerlässlich, weil ich auch hier weitere wichtige Informationen für die Arzneimittelwahl erhalten kann. Hierbei versuche ich eine möglichst entspannte Atmosphäre beizubehalten.      Während unseres Gesprächs konnte sich ihr Tier schon einmal an mich gewöhnen, die Untersuchung findet dann häufig auf dem Boden statt, verpackt in Streicheleinheiten.                                                                                                  Das ist auch der Grund, warum ich am liebsten zu ihrem Tier nach Hause komme, in gewohnter Umgebung lassen sich die meisten Tiere am Besten untersuchen und zeigen deutlicher ihre Symptome, da sie viel entspannter sind.

Die Auswertung der Anamnese

Die Krankheitsgeschichte und alle Krankheitszeichen müssen jetzt geordnet, bewertet und mit den Prüfungssymptomen aus den Arzneimittellehren verglichen werden.                                                                                               

Damit ein erster grober Abgleich schneller erledigt werden kann, gibt es Computerprogramme als Hilfsmittel zum so genannten "repertorisieren". Die Feinabstimmung und endgültige Auswahl kann dann aber nur durch Studieren der Arzneimittellehren erfolgen und das braucht einen klaren Kopf, Ruhe und etwas Zeit.                                                                                                                      Deshalb werde ich selten das Arzneimittel sofort nach der Erstanamnese verordnen, in der Regel werde ich ihnen am nächsten Tag meine Wahl bekannt geben.

Die Arzneimittelgabe

Auch die Art wie die homöopathische Arznei verabreicht wird, ist individuell auf ihr Tier abgestimmt. Häufig ist es eine einmalige Gabe eines Globulis. Ich weise sie aber genau ein, wie sie vorzugehen haben oder gebe die Arznei selbst ein.

Wichtig ist, dass sie meine Anweisungen zur Arzneimittelgabe genau einhalten.

Nach der Mittelgabe

Jetzt sind Sie als Tierhalter noch einmal gefordert. Zur Beurteilung, ob das Mittel wirklich gut gewählt war, sind die Beobachtungen, die sie nach der Arzneimittelgabe an ihrem Tier machen, sehr wichtig, besonders die ersten Tage.

Notieren sie sich kurz mit Datum, was ihnen aufgefallen ist: z.B. hat ihr Tier mehr geschlafen, ist eine Beschwerde deutlicher hervorgetreten, ist eine Beschwerde verschwunden usw.

Wichtig: Bitte verändern sie nicht nach der Mittelgabe gleichzeitig die Lebensumstände des Tieres, wechseln sie nicht das gewohnte Futter, probieren sie nicht gleichzeitig ein neues Medikament oder Pflegeprodukt aus!                  Sollte sich der Zustand ihres Tieres verändern, ist es unter Umständen nicht eindeutig nachvollziehbar, ob es an der Wirkung des Arzneimittels oder anderen Ursachen gelegen hat.                                                                                           Tragen sie nach der Mittelgabe bitte keine chemischen Mittel zur Parasitenabwehr auf (z.B. Spot-on Produkte oder Flohhalsbänder), verwenden sie keine ätherischen Öle.

Die Verlaufsbeurteilung

Vor der Arzneimittelgabe nenne ich ihnen einen Termin, an dem wir telefonisch Kontakt aufnehmen sollten, um die Wirkung der Arznei zu beurteilen.                   Bitte halten sie dazu die Notizen über ihre Beobachtungen bereit.

Die erste Rückmeldung ist für sie kostenlos und dient dazu, dass ich mir einen Überblick über den Heilungsverlauf machen kann: was ist passiert, was hat sich gebessert, hat sich ein Symptom verändert?

Nach jedem Gespräch entscheide ich, ob die Wirkung ausreichend war, der Heilungsverlauf noch voranschreitet, das Arzneimittel wiederholt oder veränderte Symptome neu aufgenommen und ein Folgemittel gesucht werden muss.

Gerade schon viele Jahre bestehende Krankheiten benötigen mehr Zeit und häufiger ein Folgemittel. Was schon 6 Jahre da war, kann man nicht in zwei Wochen wegzaubern. Oft ist es dann so, dass die einzelnen Beschwerden schichtweise wie beim Schälen einer Zwiebel abgetragen werden müssen

                    

Die akute Behandlung

Auch akute Erkrankungen lassen sich homöopathisch behandeln. Da die Symptome der Beschwerde meist sehr deutlich hervortreten, in der Regel die Ursache bekannt ist und es nicht nötig  ist, eine lange Krankheitsgeschichte zu berücksichtigen, erfolgt hier die Arzneimittelverordnung wesentlich schneller als bei chronisch kranken Patienten.

Verletzungen können mit einer homöopathischen Notfallapotheke umgehend versorgt werden.

Bei Verdacht auf Knochenbrüche, Magendrehung usw. bringen sie ihr Tier jedoch sofort zu einem Tierarzt, diese Erkrankungen müssen chirurgisch behandelt werden!                                                                                                                     Hier kann eine homöopathische Behandlung sinnvoll werden, falls später in der Heilungsphase Komplikationen auftreten.